Architektur Madrid

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Es ist sehr schwierig ein allgemeines Urteil über die Architektur in Madrid abzugeben. So wie die spanischen Monarchien über die Jahrhunderte von flämisch über österreichisch bis hin zu französisch wechselten, so veränderte sich mit Ihnen die Architektur der spanischen Hauptstadt. Madrid war weniger Trendsetter, sondern eher Imitator ausländischer Baustile. Madrids Architektur ist im Vergleich zu anderen spanischen Städten weniger von dem strengen katholischen Stil beeinflusst.

Es gibt nur noch wenige Überreste vor der Zeit als Hauptstadt (siehe Geschichte Madrid). Ein sehenswertes Beispiel befindet sich in der Nähe des Palacio Real. Dort wurden Teile einer arabischen Mauer aus dem 10. Jahrhundert freigelegt (Folgen Sie der Calle Mayor bis zum Ende auf die Cuesta de la Vega).

Das mittelalterliche Madrid ist durch einige Türme des Mudejar-Stils noch zu sehen. Die Türme können Sie oberhalb der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Kirche San Nicolás de los Servitas (Calle de San Nicolás, Nebenstraße Calle Mayor) und der San Pedro el Viejo on Costanilla de San Pedro sehen. Die Mudéjars waren Mauren, die unter der Herrschaft der Christen weiter in Spanien lebten.

Architektur in Madrid unter den Hapsburgern (16. - 17. Jahrhundert)
Plaza MayorDas beste architektonische Beispiel aus dieser Periode ist der Plaza Mayor. Hauptmerkmale des "Kastillischen Barocks" waren die kleinen, grauen Schiefertürme und die ziegelroten Fassaden. Die charakteristischen Konstruktionen aus dieser Zeit sind die Puente de Segovia, the Plaza Mayor, the Casa de la Villa (auf dem Plaza de la Villa, calle Mayor) und das außerhalb von Madrid liegende El Escorial. Einen beispielhaften Eindruck vom Beginn dieser Periode bekommen Sie auch in dem Stadtviertel "Austrias", auch bekannt als "La Latina" oder "Madrid de los Hapsburgos".

Architektur in Madrid unter den Bourbonen (18. - 19. Jahrhundert)
MalasañaKunstvoller wurde die Architektur Madrids unter der Dynastie der Bourbonen durch den französischen und italienischen Einfluss. Das Pedro de Riberas Hospice, heute das Municipal Museum auf der Calle Fuencarral (im Stadtviertel Malasaña), charakterisiert die Entwicklung des "Kastillischen Barocks" hin zu einer dekorativen Ästhetik mit komplexen Giebelbauten. Nicht weit von dem Municipal Museum befindet sich ein weiteres Gebäude aus dieser Epoche: das Conde Duque Cuartel - früher Kaserne, heute Kulturzentrum.

Etwa zur gleichen Zeit (1730) begann unter den italienischen Architekten Filippo Juvarra und Giambattista Sacchetti die Konstruktion des Königlichen Palastes auf der Stelle, wo einst der arabische Alcázar stand. Schauen Sie sich dazu auch das Kapitel: Sehenswürdigkeiten um den Plaza Mayor an.

Die einflußreichste Figur in der Geschichte der Architektur in Madrid war kein Architekt, es war der König Karl III. Karl, auch der "Maurer-König" genannt, war sich der architektonischen Armut Madrids im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen wie Rom, Paris oder London bewußt. Er machte sich zur Aufgabe den Ruf Madrids zu verbessern und erweiterte die Stadt Richtung prado (Grünland) unterhalb des Stadtviertels Huertas. Es entstand der breite Paseo del Prado, ausgehend vom Plaza de Cibeles zur Puerta de Atocha und beherbergt das Prado Museum (früher Naturkundemuseum), das Observatorium und den Botanischen Garten. Alle drei Einrichtungen sind noch heute in Betrieb und werden von den klassischen Springbrunnen von Cibeles und Neptuno begleitet.

Die Expanison der Stadt durch die Bourbonen dauerte bis ins 19. Jahrhundert an. Sinnbildliche Gebäude aus dieser Epoche waren das Königliche Theater, Las Cortes, Banco de España, Casa de América und die pompösen Villen in dem reichen Stadtteil Salamanca.

Architektur in Madrid: 20. Jahrhundert bis heute
Plaza de EspañaWenn Sie einen Spaziergang auf der Gran Vía machen, bekommen Sie einen Eindruck von der Architektur in Madrid des frühen 20. Jahrhundert. Starten Sie auf dem Platz Cibeles mit am bekannten Correos, ein verplüffendes, ehemaliges Postgebäude, gehen Sie weiter zum Metrópolis-Gebäude zwischen Gran Via und Calle Alcalá und den ganzen Weg hinunter bis zum Plaza de España vorbei am Palacio de la Música (Kino) und dem Telefónica-Gebäude.

Zur Zeit des Bürgerkrieges wurden viele Gebäude zerstört und Franco ließ neue Betonmonster errichten. Es gibt also kaum Sehenswertes aus dieser Zeit. Das moderne Madrid wird vor allem mit dem Puerta de Europa, den neu errichteten Türmen auf dem Plaza de Castilla und dem eleganten weißen Torre Picasso. Ein weiteres modernes Highlight ist der neue, rote Anbau des Reina Sofia Museums.